Samstag, 12. Mai 2007

Intensivstation

...Nun war Ich hier,wo Ich niemals hin wollte.
Mein Zustand wurde immer schlechter und eigentlich bekam ich von all dem,was mit mir geschah,nichts mehr mit.Denn Ich wollte nur noch schlafen,da mir das Atmen sehr zu schaffen machte.Darum will der Papa das mal aus seiner Sicht mir erzählen....

Die Ärzte sagten uns ziemlich bald,daß sie sich große Sorgen um Dich machen,da sich durch diesen Virus deine Lungenaktivität auf etwa die Hälfte eingeschränkt hat.Man versuchte Dir eine andere Beatmungsform(C-PAP Sauerstoffmaske)anzulegen.
Doch da deine Sauerstoffsättigung immer schlechter wurde und Du kaum noch bei Kräften warst,hatten die Ärzte sorge,daß Du es aus eigener Kraft nicht schaffen würdest zu Atmen.Darum beschlossen sie,Dich in ein künstliches Koma zu legen und zu Intubieren(künstlich Beatmen).
Papa musste rausgehen und durfte nach einer Stunde wieder reinkommen.Da lagst Du nun,angeschlossen an einem Apparat,mit einem Schlauch der direkt in deine Nase führte.Aber Du warst wunderschön.....so zart und glänzend(von der Creme)......
Der Oberarzt erklärte mir dann alles genau,was genau sie mit Dir gemacht haben und sagte ,daß die befürchteten Komplikationen ausblieben.Er sagte dann noch einen Satz und der Zerbrach mir das Herz......"Herr Obst,wir haben sehr große Sorge um ihren Sohn.Die Situation ist sehr ernst.....Wir wissen nicht in welche Richtung Ihr Sohn geht......."
Mit anderen Worten....Die Ärzte hatten die Situation nicht im Griff und das machte uns sehr große Angst.

Nun saßen Mama und Papa,Tag für Tag und Stunde für Stunde,an deinem Bettchen und streichelten Dich oder hielten einfach nur Dein Händchen,damit Du wusstest,daß wir ganz in Deiner Nähe sind.Wir mussten uns ab jetzt nur noch auf die Geräte,Blutbilder und vor allem die Röntgenbilder verlassen,um zu wissen wie es Dir eigentlich geht.

In den ersten Tagen wurden die Röntgenbilder immer schlechter.
Dann holten die Ärzte einen,wie sie sagten,ihrer Asse aus dem Ärmel.Sie gaben Dir ein tolles Medikament(Surfactant)was Dir das Atmen erleichtern sollte.So war es dann auch,es hatte gewirkt.Die ersten Tage wurde es besser......doch dann tat sich wieder nichts.
Man beschloss noch eines dieser Asse einzusetzen...
Das war dann eine Beatmungsmaschine,die sich wie ein Traktor im Leerlauf anhörte...
Sie wirkte auch sehr außergewöhnlich,denn dadurch das sie ganz schnelle,kurze Atemstösse hatte,lagst Du in Deinem Bettchen und hast ganz doll gewackelt.Für Mama und Papa war das nicht schön anzusehen.
Aber schon nach einigen Tagen zeigte auch diese Maschine ihre vorzüge und Du erholtest Dich von Tag zu Tag ein wenig besser.Du kannst Dir gar nicht vorstellen,wie schön es zu hören war,als die Ärztin sagte,daß sich deine Lungenbilder verbessert haben.
Man wartete noch ein paar Tage und beschloss,ziemlich überraschend für uns,Dich dann zu Extubieren.
Jetzt endlich wussten wir,daß Du die Lungenentzündung so gut wie überstanden hast.

Nach und nach wurden Deine Medikamente jetzt heruntergefahren.Du bekamst noch einige andere gegen den Dir bevorstehenden Entzug.Du bekamst ein Morphiumähnliches Medikament und das macht bekannter weise Abhängig.So standen Dir und uns noch einige harte Tage/Wochen bevor....